Tja, was soll ich sagen – hiermit verkündige ich das offizielle Ende unserer gewerblichen  Tätigkeit.

Ich hatte ja schon an anderer Stelle die Vermutung geäußert, dass die Fähigkeit, mittels Selbständigkeit Geld zu verdienen eventuell nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört.

Abgesehen davon gibt es noch eine weitere Sache, die nicht zu meinen besagten Kernkompetenzen gehört:

Und zwar die korrekte Erstellung einer Steuererklärung. Was tut also der normale Mensch, der sich einer solchen Aufgabe gegenüber sieht? Richtig – er schiebt das Projekt vor sich her. Auf Lateinisch nennt man das „Prokrastinieren“ – was natürlich deutlich besser klingt als „Aufschieberitis“. Wie auch immer, als Gewerbetreibender muss man aber eine Steuererklärung erstellen, ob man nun will oder nicht. Irgendwann kam ich dann an den Punkt, wo ich es nur noch hinter mir haben wollte, und mich mittels einer durchaus hilfreichen Steuersoftware (für die, die es wissen wollen – „WISO“ heißt das Tool) ans Werk machte. Diese Software ist gespickt mit Informationen, und wenn man das Ganze möglichst korrekt machen möchte, dann liest man sie auch. Und macht dann manche Entdeckungen…

Wer möchte schon Probleme mit dem Finanzamt bekommen? Also wir ganz sicher nicht.

Da sich unsere Einnahmen mittels des Fotoblogs innerhalb eines guten Jahres auf exakt Null (in Zahlen 0) Euro belaufen, wird es echt schwierig, dem Finanzamt glaubhaft nachzuweisen, dass man tatsächlich eine „Gewinn-Absicht“ verfolgt. Genau diese Gewinn-Absicht ist aber das Wesen und grundsätzliche Veraussetzung für ein Gewerbe. Ansonsten wäre die Gewerbe-Anmeldung lediglich eine günstige (und illegale) Möglichkeit, Equipment und Ähnliches von der Steuer abzusetzen. Wie gesagt, das Steuer-Tool heioßt WISO…

Trotz meiner Bemühungen hat sich weder der Besucherstrom Richtung unserer Website deutlich erhöht, noch unsere Einnahmen…

Daher also unsere Entscheidung:

Dies ist wieder ein rein privater Blog – und das ist gut so!

Warum finden wir das gut?

Auf einer kommerziell genutzten Website darf man manches nicht, was im Privaten durchaus legitim ist. Viele unserer Fotos entstehen in Bereichen, wo eine kommerzielle Nutzung ausgeschlossen ist. Manches mal ist einem das gar nicht bewusst, man macht dann unabsichtlich Fehler – die dann unter Umständen ziemlich teuer werden können.

Hier mal ein Beispiel, um die Problematik zu veranschaulichen:

Wir haben sehr schöne Fotos in und um das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart gemacht. Im Museum ist es klar, da gilt das so genannte Hausrecht, für die gewerbliche Nutzung von dort gemachten Fotos brauchts eine Genehmigung. Wie aber sieht es mit dem Gebäude aus? Das Gelände um das Museum herum ist zwar öffentlich zugänglich, ist aber trotzdem Eigentum von Daimler – also darf man Fotos vom Gebäude nur kommerziell nutzen, wenn man sie von der Straße aus gemacht hat – dann gilt nämlich die Panorama-Freiheit. Kompliziert, oder?

Ehrlich, ich habe keine Lust mehr, ständig das Gefühl zu haben, unabsichtlich gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen…

Auf diese Problematik stößt man übrigens relativ häufig – z.B. bei

  • Lost Place – Fotos
  • Bilder in Zoos
  • Fotos in und um Museen, Kirchen und Schlössern
  • In München haben wir die architektonisch wunderschön gestalteten U-Bahn-Stationen fotografiert, wofür wir auch eine Genehmigung hatten – aber auch da: die Fotos dürfen nur privat genutzt werden.
  • Beim Fotografieren von Kunst im öffentlichen Raum
  • Street-Fotografie, v.a. wenn Menschen drauf sind.

Soll ich mir also den Spaß am Hobby dadurch verderben lassen, dass ich meine Fotos nur noch zuhause und allein im stillen Kämmerlein anschauen darf, und sie mit niemandem (außer Romeo natürlich) teilen kann?

Denn letztendlich kann jede Form des Teilens von Fotos als „Werbe-Maßnahme“ für den kommerziellen Blog verstanden werden, und einem dann ein Strick draus gedreht werden.

Das unangenehme Gefühl, trotz aller Vorsicht (und mangesls Jura-Studium) einen Fehler zu machen, und dann eine teure Abmahnung zu kassieren, hat mir so nach und nach den Spaß an unserem Hobby verdorben.

Also Schluss damit, wir sind wieder ein rein privater Blog – und spekulieren zur Finanzierung unseres Rentnerdaseins auf Lotto und Co.

Drückt uns die Daumen!

Übrigens: das Beitragsfoto zeigt eine der tollen U-Bahnstationen in München. Auch eines der vielen Fotos, die wir jetzt endlich hier zeigen können!

2 Kommentare

  1. Thomas

    ,,,dazu kommen och Dinge, wie lizensierte Schriftschnitte und Programme und tausend Sachen mehr. guter Entschluss. Ein Hobby ist ein Spaßfaktor, und soll das auch ohne Jurastudium bleiben.

    Antworten
    • Kerstin Cotrus

      Genau das ist unsere Erfahrung! Danke für Dein Verständnis!

      Antworten

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