München für Fotografen und andere Touristen
„Wenn es Ihnen in München nicht gefällt, dann weiß ich nicht, wo es Ihnen in Deutschland gefallen soll.“
(Angela Merkel im Gespräch mit dem ehemaligen russischen Präsidenten Medvedev)
Dies ist nur eines von vielen Promi-Zitaten über München. Auf der Liste der schönsten Städte Deutschlands ist München immer bei den Top10. Gründe genug, uns einen eigenen Eindruck zu machen. Wir machten uns also für ein verlängertes Wochenende auf den Weg nach München.
Da München nur ca. 3 Autostunden von unserem Zuhause entfernt ist, konnten wir auf dem Hinweg noch einen Abstecher zum Ammersee machen. Als wir in Herrsching ankamen lag immer noch eine dichte Nebelschicht über dem See. Dadurch gab es eine wunderbare Lichtstimmung, die wir uns fotografisch zu Nutze machen konnten.
Unser Hotel in München befand sich im olympischen Dorf, recht zentral, in unmittelbarer Nähe sowohl zur BMW-Welt als auch zum Olympia-Turm, dem Stadion und eben allem, was mit Olympia 72 zu tun hat.
Wie immer hatte ich mich vor der Reise im Internet über die fotografischen Möglichkeiten vor Ort informiert. Die besten Fotospots in München wurden da aufgezählt. Die besten Spots sind natürlich nur dann die besten Spots, wenn alles zusammenpasst: Wetter, Andrang anderer Fotografen (und sonstiger Touristen), Anfahrt (Ausrüstung schleppen ist nicht Teil meines Hobbies), Kosten (Eintritt etc. ) usw. Wir hatten also eine Liste von uns interessant erscheinenden Motiven, zusätzlich zu den Standard-Sehenswürdigkeiten.
Die BMW-Welt
Aus pragmatischen Gründen ( ich schleppe nicht gern meine Ausrüstung durch die Gegend) haben wir zuerst die Spots unter die Lupe genommen, die in fußläufiger Distanz zu unserem Hotel lagen.
Wer moderne Architektur liebt, wird von der BMW-Welt begeistert sein. Die BMW Welt ist eine futuristische Ausstellungs-, Auslieferungs-, Erlebnis- und Eventstätte. Besonders für Nachtaufnahmen bietet sich das Gebäude dank seiner besonderen Beleuchtung an. Da das Wetter in diesem Herbst eher unbeständig war, beschlossen wir noch am Tag der Ankunft dort Langzeitbelichtungen zu machen, eben solange es trocken war. Bei Regen macht das weder der Technik noch uns besonderen Spaß.
Besichtigungen der Innenräume sind grundsätzlich möglich, allerdings darf man nur ohne Stativ fotografieren… Auf Nachfrage wurde auch angedeutet, dass man die Nutzung einer professionellen Kamera nicht so gerne sehen würde… Schade, zumindest im Mercedes-Benz- und auch im Porsche-Museum war man da sehr entgegenkommend. Allerdings waren wir nicht im BMW-Museum, möglicherweise ist man dort kulanter.
Es lebe der Sport!
Teil 1: Der Olympia-Turm
Den nächsten Tag widmeten wir dann dem Sport. Trotz (oder gerade wegen) des dicken Nebels besuchten wir den Olympia-Turm. Lt. Wikipedia besuchen im Durchschnitt ca. 2000 Personen pro Tag den Turm. Von diesem Besucherandrang haben wir nichts gemerkt, wir waren fast allein oben. So konnten wir in aller Ruhe Architektur-Fotos machen, und uns im Restaurant verwöhnen lassen – bis sich dann schließlich der Nebel auflöste, und wir einen wunderbaren Ausblick genießen konnten.
Teil 2: Die Eisbachwelle
Das nächste Ziel war dann die Eisbachwelle im englischen Garten. Es mutet einem schon seltsam an, wenn man mitten in München (ca. 700km vom Mittelmeer entfernt) Surfer fotografieren kann.
Bei Temperaturen unter 10°C einem Hobby nachzugehen, dass normalerweise in Gegenden wie Hawaii ausgeübt wird, dazu gehört schon eine große Leidenschaft. Übrigens soll die Eisbachwelle für die Surfer eine ziemliche Herausforderung sein, und nur Profis trauen sich wohl da ran. Der Zuschauerandrang war erstaunlich groß, was eine bekannte Bier-Marke für eine Marketing-Aktion genutzt hat: es gab tatsächlich kostenlose 6-Packs. Meine Nachfrage, ob es auch Wasser gäbe, wurde bedauerlicherweise verneint. Fotografisch war die Eisbachwelle auf jeden Fall eine Herausforderung, da es eben nur eine einzige (künstliche) Welle ist, mit einer nicht sehr fotogenen Umgebung. Aufgrund der vielen Zuschauer war es schwierig, einen geeigneten Standpunkt zu finden. Nichtsdestotrotz – wir hatten unseren Spaß!
Teil 3: Das Olympia-Stadion
Am nächsten Tag ging es dann nochmal in den Olympia-Park, zum Stadion. Die außergewöhnliche Architektur speziell der Dächer hat einen ganz besonderen Charme. Diese Dach-Konstruktion steht heute unter Denkmalschutz, und gehört zu den Wahrzeichen Münchens. Die Stadt München hat übrigens in diesem Jahr vorgeschlagen, den Olympia-Park auf die deutsche Vorschlagsliste (Tentativ-Liste) zum Unesco-Weltkulturerbe setzen zu lassen.
Teil 4: Die Allianzarena
Am Abend zog wieder Nebel auf. Das hinderte uns nicht daran, uns auf den Weg zu machen, die Allianz-Arena zu fotografieren. Von einem Hügel gegenüber hat man einen guten, relativ freien Blick auf das Stadion. Die farbige (normalerweise)wechselnd rot-weiße Beleuchtung ist täglich von ca. 18 bis 21 Uhr zu sehen.
Asam-Kirche und Endlose Treppe
Eigentlich wollten wir dann den Nachmittag im Zentrum verbringen, und uns den Haupt-Sehenswürdigkeiten widmen. Als wir dann allerdings die Menschenmassen sahen, haben wir die Flucht ergriffen, und uns lieber auf den Weg zur endlosen Treppe gemacht. Auf dem Weg dorthin haben wir noch die Asamkirche in der Sendlinger Straße besucht, eine der schönsten Kirchen in München.
München wie es jeder kennt
Was wäre München ohne den Marienplatz, die Frauenkirche und den Viktualienmarkt? Um 8 Uhr früh am Sonntagmorgen konnten wir relativ ungestört diese Sehenswürdigkeiten besuchen, ohne großes Gedränge und sonstige Störungen. Damit waren wir dann den restlichen Sonntag beschäftigt.
Schloss Nymphenburg
Die Wettervorhersage für Montag war schlecht. Gleichzeitig war es auch unser Abreisetag. Wir packten also, und beschlossen spontan vor der Heimfahrt zum Schloss Nymphenburg zu fahren.
Wer so wie wir gerne Wasservögel fotografiert, kommt dort voll auf seine Kosten. Es gibt ja im Internet viele Fotos von Schwänen auf dem See vor dem Schloss. Das Schloss selber ist schon eine beeindruckende Anlage, zusammen mit den Schwänen sieht es wirklich toll aus. Was wir allerdings nicht wussten, war, dass es außer den Schwänen noch einige andere interessante Vogelarten dort gibt. Wie in den meisten Parkanlagen waren die Reiherenten, Gänsesäger, Kanadagänse und diversen Möwen an Menschen gewöhnt. Wir hatten also viel Spaß beim Fotografieren dort. Eigentlich wollten wir das Schloss besichtigen, aber die super-lange Schlange vor dem Eingang hielt uns davon ab.
Ein tolles Motiv zum Schluss: die Hacker-Brücke
Als es dann anfing zu Regnen sind wir ins Auto gestiegen und noch zur Hacker-Brücke gefahren. Die historischen Eisenkonstruktion ist ein Stück Baukunst aus dem 19. Jahrhundert. Erbaut wurde die Brücke zwischen 1890 und 1894. Vor allem im Sommer genießen die Leute hier den für viele schönsten Sonnenuntergang der Stadt. Sonne haben wir dort leider überhaupt nicht gesehen, der Regen wurde immer heftiger.
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