Südtirol – Vorbereitungen für eine Fotoreise
Wir lieben die Berge. Für Landschaftsfotos sind sie einfach grandios. Also kommen wir an einer Reise nach Südtirol in die Dolomiten einfach nicht vorbei – und das ist gut so.
Auf der einen Seite wollen wir die Zeit vor Ort natürlich möglichst gut und sinnvoll nutzen, und mit vielen tollen Fotos nach Hause kommen. Auf der anderen Seite sind es doch die Erinnerungen, die vor allem zählen. Daher kommt für uns ein Hetzen von einem „Super-“ (Insta-) Fotospot zum nächsten nicht in Frage. Ebenso sind wir keine Freunde von „Schlepp-Touren“. Wir unterscheiden da deutlich zwischen Fotografieren und Wandern. Also sollten die Fotospots in einer halbwegs verträglichen Distanz zum Parkplatz oder der Bergbahn sein. Gewandert wird dann mit minimal-Ausrüstung zu den Zeiten, wo das Licht nicht so gut ist, also am späten Vormittag bis zum späten Nachmittag. Dies dient dann auch zu „Scouting-Zwecken“.
Heutzutage ist es dank Internet, vielen Reisefoto-Bloggern und google earth nicht so schwierig, entsprechende Ziele ausfindig zu machen. Zeitintensiv ist die Nachforschung nichtsdestotrotz. Schließlich wollen wir nicht im Einheitsbrei der vielen Insta-Fotos verschwinden.
Wie gehe ich also vor?
Zuerst einmal muss ich natürlich wissen, was ich will. Landschaft, Kultur, Architektur, Menschen, Tiere, Pflanzen… Der Fotogenre sind da viele, und jedes Reiseziel bietet ganz unterschiedliche Möglichkeiten.
Abhängig vom Wunschmotiv ist natürlich auch die Wahl der Ausrüstung. Sind bei Landschaftsfotografie beispielsweise Bilder mit Seen,Wasserfällen oder Bächen geplant, dann sollte ein Polfilter nicht fehlen. Bei Verwendung von Filtern geht’s nicht ohne Stativ… Um das alles sicher und halbwegs bequem zu transportieren braucht man einen vernünftig konzipierten Kamera-Rucksack. Bei der Wahl desselben sollte man nicht vergessen, dass auch noch eine Jacke, Getränke und Vesper und die diversen Kleinigkeiten (Geldbeutel, Handy, Taschentücher, Ersatzakkus, Speicherkarten, usw.) mit müssen. Bei der Zusammenstellung komme ich locker auf 6 kg, die dann geschleppt werden müssen. Deshalb entscheiden wir pragmatisch: entweder wandern oder fotografieren.
Welches lohnende Fotomotiv (unter Berücksichtigung von Sonnenaufgang bzw. -Sonnenuntergang) ist also in einer angenehmen Entfernung zum Parkplatz? Wo kann man zum Sonnenaufgang oder -untergang, bzw. Vollmond mit der Seilbahn auf einen Berg? (Da gibt es tatsächlich immer wieder Sonderfahrten, z.B. mit der Hochgratbahn im Allgäu) Leider war mir nicht bewusst, dass die Seilbahnen in den Dolomiten im Mai nach der Winter-Saison noch nicht wieder in Betrieb sind. Die Sommersaison beginnt dort erst etwa Anfang/Mitte Juni.
Und dann heißt es googlen. Die infrage kommenden Spots werden samt Beispielfoto, Parkplatz und sonstigen Informationen von uns in der Planungsapp „Trello“ abgespeichert. Bisher hat uns die kostenlose Variante gut gereicht.
Als erste Anlaufstation für entsprechende Informationen nutze ich die normale Google-Suche mit Fragestellungen wie:
- Fotospots Südtirol
- Sehenswürdigkeiten Südtirol
- Beste Fotospots in den Dolomiten
Je kreativer und spezifischer die Fragen, desto bessere Ergebnisse bekommt man.
Mit der Frage „die schönsten Seen in den Dolomiten“ bekomme ich eine lange Liste.
Mit der Frage „In welchem See spiegelt sich das Latemar-Gebirge?“ sind die Ergebnisse sehr viel konkreter.
Google hilft da sehr. Nichtsdestotrotz bin ich ziemlich misstrauisch, und überprüfe die Angaben lieber nochmal mit googlemaps oder ähnlichen Hilfsmitteln. Da man mit Photoshop ziemlich leicht den Himmel austauschen kann, geht auf manchen Fotos die Sonne erstaunlicherweise im Süden/Norden oder Westen auf… Daher mein Rat: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser.
Was mich auch erstaunt hat, war die Distanz zwischen den einzelnen Fotospots. Von den drei Zinnen zum Villnößtal beispielsweise fährt man gut und gern 2h. Trotzdem werden bei vielen Foto-Reise-Bloggern diese Spots in einem Atemzug auf ihrer Liste der tollsten Fotospots in Südtirol / den Dolomiten genannt. Da ich so eine weite Autofahrt weder nachhaltig noch sinnvoll finde, checke ich immer die Abstände zwischen den einzelnen Fotospots und unserer Unterkunft.
Manche Faktoren wie beispielsweise das Wetter können wir natürlich nicht im voraus planen, daher suchen wir immer nach Alternativ-Möglichkeiten. Zoos, Museen oder auch Städte eignen sich dann gut. Auch Roadtrips („Scouting“ zwecks Planung für besseres Wetter) machen Spaß.
Schlussendlich habe ich folgende Spots auf meiner Liste:
- Pragser Wildsee
- Toblacher See
- Antholzer See
- Drei Zinnen
- Misurinasee
- Erdpyramiden bei Percha
- Cortina d’Ampezzo
- Roadtrip zum Villnösstal
- Plätzwiese
- Fischleinbachtal
- MMM Reinhold Messner Mountain Museum Dolomites (bei schlechtem Wetter)
Im nächsten Blogartikel werde ich dann von den Resultaten berichten – und die Foto-Ergebnisse präsentieren!