Reiseziele für Schwaben – unsere Auswahlkriterien

Eigentlich ist es ja ein Luxus-Problem: die Wahl des nächsten Reiseziels. Und ganz egal, wo wir bisher im Urlaub unterwegs waren, immer haben wir Schwaben getroffen, als Kind sogar mal eine Klassenkameradin. Gefühlt sind die Schwaben also die neuen „Reiseweltmeister“ – außer am Nummernschild (falls ein Urlaubsziel mit dem Auto erreichbar ist) deutlich an Birkenstocks und Apfel erkennbar.

 

Nett hier - Baden-Württemberg
Dieser Aufkleber war in München im Olympia-Stadion. Man bedenke: diese Marketing-Kampagne stammt noch aus analogen Zeiten, und ist etwa 20 Jahre alt.

Dieser Umstand, dass es eben sehr viele reiselustige Schwaben gibt, scheint darauf hinzudeuten, dass es noch mehr Kriterien für die Wahl des Urlaubsorts gibt, als nur der Kontostand (vor oder nach der Reise, je nach Blickwinkel…)

Und um diese besonderen Auswahlkriterien soll es in diesem Artikel gehen.

Sicherheitsbedenken:

Wir reisen nicht in Kriegsgebiete, Naturkatastrophen sind für uns keine „Show“(obwohl: Romeo würde sehr gern einen aktiven Vulkan erleben…) oder ähnliches. Für diese Geschichten gibt es übrigens eine App vom auswärtigen Amt. Wenn es da eine Reisewarnung gibt, dann vergiss es!

Weitere Sicherheitsrisiken, die vermutlich nicht jeder auf dem Schirm hat, sind Linksverkehr (dieses Sicherheitsrisiko fällt raus, sobald unser Kontostand das Buchen eines Chauffeurs zulässt), sowie hygienische Bedingungen – man denke da z.B. an Montezumas Rache. Eine erhöhte Quote an Vorfällen mit Taschendieben oder Ähnlichem klingt für mich auch nicht gerade einladend, vor allem wenn ich an unsere Kamera-Ausrüstung denke.

Viel zu teuer!

Also ich meine, wirklich und von vorn herein viiieel zu teuer! Ohne jetzt die Gestaltung der Reise mit rein zu rechnen (ich meine damit das 5*-Luxus-Hotel usw.) Einfach nur die Anreise und die grundsätzlichen Lebenshaltungskosten für Touristen.  Nicht vergessen sollte man dabei die Kosten für die besonderen Erlebnisse ohne die das Ganze eben nicht das wäre, was man unter einem Urlaub in XY versteht.

Das wäre dann z.B. der Hubschrauberflug über die Niagarafälle.

Wäre eine Reise nach Afrika ohne Safari denkbar? (mit speziellem Safari-Vehikel für Fotografen, Luxus-Ansitzhütte am Wasserloch, 5*- Game-Reserve – you name it).

Ein Urlaub in Dubai ohne einen Luxus-Abstecher in die Wüste oder eine Übernachtung im 7*Hotel…

Die Frage, die ich mir hier stelle, ist folgende: Was ist für mich absolut unverzichtbar bei einer Reise nach XY – und wobei bin ich bereit, Abstriche zu machen?

Klima:

Dauerregen kann einem den Urlaub echt vermiesen, egal wo das ist. Und da gibt es einige sehr schöne Gegenden auf dieser Welt, wo man sehr genau abwägen muss, ob man das (Wetter-)Risiko eingehen möchte oder eben nicht.

Ich versuche, das mal etwas zu verdeutlichen:

Romeo und ich sehen sehr gern Multivisionsshows an. Viele schauen sie sich an als Hilfe bei ihrer Urlaubsplanung. In der Regel werden bei diesen Foto-Shows tolle Landschaften im besten Licht und bei wunderbaren Wetterstimmungen gezeigt. Fantastische Bilder, die Lust darauf machen, dieses Land oder diese Gegend zu bereisen!

Oft berichten die Fotografen auch, wie viele Jahre sie gebraucht haben, um diese Fotos zu machen. Im Vergleich dazu:

  • Wie lange dauert denn mein Urlaub?
  • Habe ich die Chance, zumindest mit einen Bruchteil ähnlicher Fotos nach Hause zu kommen?

Die Bilder, die man da im Kopf hat, können die Erwartungen in ungeahnte Höhen treiben – und hinterher ist man dann enttäuscht. Je nach Wetter vor Ort kann das echt in die Hose gehen! Freunde von uns haben 1 Woche auf Island im Camper bei Dauerregen, Nebel und Kälte verbracht… Die Reise im Februar zu machen war wahrscheinlich nicht gerade ideal.

Grundsätzlich wählen wir ein Reiseziel also auch mit folgender Frage im Hinterkopf aus:

  • Was können wir machen bei schlechtem Wetter?

Persönliche Interessen:

Eine Himalaya-Trekking-Tour ist nicht jedermanns Sache. Gewisse Arten von Strandurlaub (Ballermann und Co.) möchte auch nicht jeder machen. Und für uns gibt es sowieso nur eine Art von Urlaub: die (selbst geplante) Fotoreise.

Hier mal ein kleiner schwäbischer und sogar geld-werter Tipp:

Wasserfälle und tolle Schluchten gibt es nicht nur auf Island, genauso wenig wie die wirklich niedlichen Papageientaucher. Wilde Küsten gibt es nicht nur in Irland. Als Alternative zum Grand Canyon bietet sich beispielsweise die Verdon-Schlucht in Frankreich an – ein Punkt auf unserer Löffelliste. Wir wählen also ein Ziel weniger nach den Bildern aus, die wir gesehen haben, sondern danach, was es  (fotografisch) zu bieten hat:

Wir möchten gern tolle Wasserfälle fotografieren? Welche Möglichkeiten gibt es dann? Was ist am ehesten machbar? Die Iguazu-Wasserfälle in Südamerika, die Niagarafälle, Island oder die Krimmler Wasserfälle in Österreich (die übrigens wirklich wunderschön sind)?

Wir möchten eine tolle wilde Küste fotografieren? Da gibt es in Europa sehr viele Möglichkeiten: Du möchtest es dabei gern etwas wärmer? Dann bieten sich die kanarischen Inseln oder Madeira an. Du möchtest nicht fliegen? Dann kannst Du mit dem Zug viele tolle Küsten z.B. in Frankreich oder Italien erreichen.

Du liebst die Kombination von Bergen und Meer? Dazu musst Du nicht nach Vancouver – auf Madeira  beispielsweise findest du das auch!

Vielfältigkeit:

Einmal Polarlichter sehen – und dann? Was kann ich vor Ort noch erleben? Eine teure Reise wegen eines einzigen besonderen Moments – das wäre uns zu wenig (Preis-Leistungs-Verhältnis – man denke an meine schwäbische Natur). Vor allem dann, wenn man diesen Moment wie im Fall der Polarlichter nicht mal sicher planen kann. Bei Tierfotografie gilt natürlich das Gleiche – selbst im Zoo hat man ja keine Garantie dafür, das Wunsch-Tier ansprechend vor die Linse zu bekommen. Also sollte das (für uns) nicht das einzige (fotografische) Erlebnis sein. Landschaftsfotografie lässt sich da schon besser planen, allerdings kommt dann wieder der Wetterfaktor zum Tragen.

Persönliche Einschränkungen:

Wie gesagt, eine Himalaya-Trekking-Tour ist nicht für jedermann geeignet. Ernährungsbedingte Einschränkungen (z.B. bei Diabetes oder irgendwelchen Unverträglichkeiten) können durchaus problematisch sein. Für mich persönlich ist es auch wichtig, dass ich nicht immer meine schwere Ausrüstung zum hochgelobten Fotospot schleppen muss. Noch sind wir nicht auf barrierefreie Fotospots angewiesen, aber ich denke in die Zukunft, und sehe das realistisch. Wenigstens einen Teil der Fotolocations möchte ich bequem erreichen können, ohne ausartende Schlepptour.

Nur so am Rande erwähnt: Rucksack (inkl. Kameraausrüstung) + Stativ + Getränke + Snack + Jacke und div. Kleinigkeiten wie Smartphone und Geldbeutel = einfach zuviel an Gewicht für längere Touren.

Sonstige Überlegungen:

  • Komme ich mit der Kultur bzw. der Mentalität der Menschen vor Ort klar?
  • Wie sieht es mit sprachlichen Barrieren aus?
  • Greift dort meine Reisekrankenversicherung und ähnlicher Behördenkram?

 

Sieht also so aus, als ob zumindest für uns nicht mehr allzuviele Reiseziele übrig bleiben. Stimmt aber nicht!

Bisher haben wir noch immer unser Traumziel gefunden!

Hier noch die Hitliste unserer Lieblings-Reiseziele (bis jetzt – Stand Nov 2022):

(die Reihenfolge zeigt keine Bewertung an, außer bei Madeira. Das ist nun wirklich unser absolutes Traumziel, und entspricht in allen Punkten unseren Kriterien) Leider gibt es noch nicht zu jedem der genannten Ziele einen Blogartikel mit Infos.

  • Madeira
  • Südtirol
  • Allgäu (nur im Frühjahr oder Herbst wegen des Wetters)
  • Schwarzwald
  • Schweiz
  • Niederlande
  • Österreich
  • Frankreich

Momentan sind wir dabei, die europäischen Inseln zu erkunden. Unser nächstes Ziel: Teneriffa!

Stay tuned!

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