Das Orotava-Tal und die Gemeinde Orotava

Blick über das Orotavatal

Der Ort La Orotava soll die schönste Stadt auf Teneriffa sein. Natürlich liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters. Aber die Altstadt von La Orotava hat ihren ganz eigenen Charme. Die Häuser im Kolonialstil mit den typischen Holzbalkonen und die Gassen mit Kopfsteinpflaster sind wirklich malerisch.

Da wir in der Vorweihnachtszeit dort waren, war auf dem Rathausvorplatz eine große Krippen-Landschaft aufgebaut, die von zahlreichen Schulklassen und Kindergärten besucht wurde.

Kostenlos parken kannst Du beim „Casa del Turista“ gegenüber vom Museum „Casa de los Balcones“. Das Haus der Balkone stammt aus dem Jahr 1632 und – Nomen est Omen – an keinem anderen Haus haben wir so viele Holzbalkone gesehen wie dort.  Im Museum erfährt man (angeblich – wir waren nicht drin) Interessantes und Informatives über Geschichte und Kultur von Teneriffa.

Direkt beim Parkplatz gibt es auch einen Aussichtspunkt mit Blick über das Orotava-Tal Richtung Teide. Allerdings – für das optimale Foto sollte man seinen Standpunkt mit Bedacht wählen, der offizielle Aussichtspunkt ist da nämlich nach anderen Kriterien gebaut worden…

Galerie La Orotava

Mirador de Humboldt

Blick vom Humboldt-Mirador über das Orotava-Tal

Bei der Fahrt von Puerto de la Cruz lohnt sich übrigens ein Stopp beim Mirador de Humboldt – von dort hat man einen fantastischen Blick über das Orotava-Tal Richtung Teide – Atlantik inklusive.

Einziger Nachteil:

Es gibt nur eine Bushaltestelle, aber keine Parkplätze… Ansonsten 5 Sterne für diesen fantastischen Aussichtspunkt.

Gewidmet ist er Alexander von Humboldt, der 1799 auf seiner Reise nach Südamerika einen Zwischenstopp auf Teneriffa eingelegt hat. Alexander von Humboldt war Naturforscher, Forschungsreisender, Abenteurer, Schriftsteller – eben der „Gottvater der Globetrotter“. Würde er heute leben, wäre er wahrscheinlich Foto-Reiseblogger und Influencer – also mein hoch geschätzter Kollege!!

Übrigens war Humboldt von Teneriffa wohl genauso begeistert wie wir. Dort hat er zum ersten Mal einen Drachenbaum gesehen – ein Kindheitstraum. Die Wanderung auf den Teide machte er wohl zu Trainingszwecken – eine Vorbereitung auf die geplanten Touren in den Anden.

Hier noch mein Lieblingszitat von Alexander von Humboldt:

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nicht angeschaut haben.

Galerie Mirador de Humboldt

Santa Cruz und das Auditorio de Tenerife

Auditorio de tenerife

Da unsere Reisekasse (zumindest momentan) eine Reise nach Australien nicht zulässt, wollten wir uns das Auditorio de Tenerife nicht entgehen lassen. Schließlich erinnert die Konzerthalle in Santa Cruz zumindest entfernt an das Operngebäude in Sydney. Entworfen wurde es von dem spanisch-schweizerischen Architekten Santiago Calatrava, am 26.September 2003 wurde es eingeweiht.

Wer einen kleinen Spaziergang um den Bau herum macht, wird auf den Wellenbrechern am Meer diverse Portraits entdecken:

Von Madonna über Brahms bis Bob Marley scheint alles dabei zu sein. Diese Bilder stammen von dem bulgarischen Künstler Stoyko Gagamov, der seit 2008 auf Teneriffa lebt.

Galerie Auditorio de Tenerife

Flora und Fauna

Kanarenpieper
Beim Playa de los Roques in Los Realejos

Flora:

Ich frage mich heute noch, ob unser Aufenthalt auf Teneriffa im Dezember 2022 representativ für die Jahreszeit war. Bei Temperaturen um die 20 – 25°C  (!) fühlten wir uns wie im bei uns im Frühsommer (während zuhause zu der Zeit Schneeschippen angesagt war).

Auch wenn wir von dem berühmten endemischen Natternkopf nur die vertrockneten Reste entdeckt haben, gab es doch viele blühende Pflanzen (und auch Insekten), deren Namen uns als Nicht-Botaniker leider nicht bekannt sind. Auch für Makro-Fotografen und Botaniker lohnt sich also eine Auszeit auf Teneriffa im Winter durchaus.

Galerie Flora

Fauna:

So, jetzt kommt mal wieder ein Traffic-Booster:

Cat-Content!!

Wir haben nämlich auch Katzen auf Teneriffa fotografiert!!

(alle GDTler bitte weghören, aber schließlich sind das keine Wettbewerbsfotos).

Galerie Katzen!!

Nun aber zur echten, reinen und wahren Tierfotografie:

(Also der Fotografie von frei lebenden Wildtieren – wozu natürlich auch Insekten, Gliederfüßer wie Tausendfüßer usw. gehören)

Tierfotografie hatten wir im Zusammenhang mit Teneriffa überhaupt nicht auf dem Schirm. Um so begeisterter waren wir, als wir die roten Felsenkrabben entdeckt haben. Und das an zwei Stellen:

einmal am Strand von Punta del Hidalgo, und dann noch am Küstenwanderweg in Buenavista del Norte.

An beiden Stellen haben wir auch die endemische kanarische Riesen-Eidechse entdeckt.

Am Küstenwanderweg gab es zusätzlich noch Möglichkeiten für Vogelfotografie. Ein weiteres Highlight war der nördliche Raubwürger, den wir im Teide-Nationalpark fotografieren konnten. Auch den Kanarenpieper haben wir dort entdeckt.

Galerie „Wildtiere“ – inklusive Tausendfüßer

Allgemeines:

Anreise und Mobilität:

Auf Teneriffa gibt es zwei Flughäfen, einen im Norden, und der deutlich stärker frequentierte im Süden. Wir hatten einen Direkt-Flug ab Stuttgart, sind im Süden angekommen, und konnten unseren gebuchten Mietwagen direkt und problemlos in Empfang nehmen. Organisatorisch lief das echt super.

Teneriffas Straßen sind eigentlich überall in einem guten Zustand. Allerdings sollte man nicht grundsätzlich auf Googlemaps vertrauen. Bei der Fahrt Richtung Teide Nationalpark lotst einen das Navi beispielsweise mehrmals durch Wohngebiete, und das auf Straßen, die super-super schmal sind. Große braune Schilder mit weißer Schrift weisen den korrekten Weg auf der Hauptstraße – und diesen Schildern sollte man vertrauen.

Abenteuerlich wird es bei der Fahrt durch das Teno-Gebirge Richtung Masca, und dann weiter Richtung Buenavista del Norte. Die Gebirgsstraße ist sehr kurvenreich und extrem schmal. Die vorhandenen Ausweich-Buchten werden von so Manchem als Parkplatz zweckentfremdet. Ehrlich gesagt, durchaus verständlich – die Landschaft dort ist der Hammer!  Nach jeder Kurve gibt es etwas Neues zu entdecken.

Möglichkeiten für fotografische Roadtrips gibt es also jede Menge, denn Teneriffa ist (wie Madeira auch) mit Aussichtspunkten quasi gepflastert.

Galerie Straßen auf Teneriffa

Falsche Freunde:

Hier eine kleine Warnung:

Es gibt auf Teneriffa einige Doppelgänger! Uns sind drei begegnet, die ich an dieser Stelle nochmal nennen möchte:

Playa del Socorro: 

Diesen Strand gibt’s einmal im Norden, und eine Variante im Süden bei Güimar.

Playa de los Roques I und II

Einmal gibt es einen Strand mit diesem Namen in dem Ort San Juan de la Rambla, die zweite Variante gehört zu Los Realejos. Eine genaue Beschreibung und Fotos gibt´s im Blogartikel

5 Fototipps für Teneriffas nördliche Küste

Die beiden Varianten liegen ziemlich nah beieinander (ca. 20 Min. Autofahrt), trotzdem sollte man aufpassen, da Sonnenaufgang bzw. -untergang bekanntermaßen schnell vorbei sind.

Mondlandschaften (Paisaje Lunar):

Davon gibt’s auch zwei – einmal im Teno-Gebirge (bei Teno Alto) und einmal im Teide Nationalpark bei Vilaflor. Die Variante bei Teno Alto kann man innerhalb von ca. 20 min. zu Fuß erreichen, für die Ausgabe bei Vilaflor braucht´s etwas mehr Fitness. Für den Rundwanderweg braucht man nämlich ca. 4 – 5 h.

Da wir die Mondlandschaften nicht besucht haben, hier zwei Links zu den entsprechenden Beschreibungen vom Reiseblog „unaufschiebbar.de“:

Pasaje Lunar (Teno Alto)

Im Blogartikel ist die Mondlandschaft unter #6 zu finden.

Pasaje Lunar (Vilaflor – Teide Nationalpark)

Bei diesem Blogartikel findest Du die entsprechende Beschreibung unter Nr. 5

Kaktusfeigensaft frisch gepresst

Super lecker: frisch gepresster Kaktusfeigen-Saft!

Essen und Trinken:

Es gibt sie fast überall, und so gut wie zu jedem Essen:

Papas arrugadas – kanarische Kartoffeln, wörtlich Runzelkartoffeln, mit Salzkruste. Sind echt lecker, und günstig noch dazu.

Dazu gibt es Mojo – typische Soßen, wahlweise in rot (rojo – Peperoni) oder grün (verde – Petersilie).

Dann noch frischen (gegrillten) Fisch – und wir sind mehr als zufrieden.

(Anmerkung: die Links hier führen zu den jeweiligen Rezepten – für diejenigen unter den geschätzten Lesern, die gern mal kanarisch kochen möchten)

Hier ein Link zu dem Lokal, wo wir am besten gegessen haben:

Restaurant La Cabana in Buenavista del Norte

Wo bekommt man die besten Infos?

Google mal „Fotospots Teneriffa“ – da bekommst Du knapp 9.000 Suchergebnisse. Dann mal viel Spaß beim Filtern.

Jeder Fotograf auf Reisen hat natürlich andere Ansprüche an einen guten Fotospot. Da meint man, der Spot wäre optimal für den Sonnenaufgang, und dann verdeckt dieser dämliche Felsen die aufgehende Sonne. 20 Minuten Fußweg zum hochgelobten Fotospot klingt machbar, kann aber je nach den Bedingungen vor Ort doch zum Problem werden…

Kurz gesagt, manchmal sind „ungeschönte“ Handyfotos aussagekräftiger, was die Bedingungen vor Ort anbelangt als perfekt gestaltete Landschaftsfotos.

Daher hier unser Tipp für Teneriffa:

Besucht mal die Website von Jenny und Christian vom Reiseblog „unaufschiebbar“. Die beiden wohnen mit ihrem kleinen (und super niedlichen) Sohn auf Teneriffa, und ihre Tipps haben uns sehr geholfen. Beispielsweise wurde von keinem anderen (Foto)-Reiseblogger der Küstenwanderweg in Buenavista del Norte erwähnt. Und der ist wirklich einen Besuch wert!

Ihr ebook über Teneriffa hat auch Links zu den jeweiligen Parkplätzen, Websites und sonstigen Infos. Die Anschaffung hat sich für uns sehr gelohnt!

Hier geht´s zum eBook:

99 Teneriffa Sehenswürdigkeiten (*)

Dieser Link ist ein sog. Affiliate-Link. Solltest Du das Buch über diesen Link kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für Dich ändert sich nichts, also auch nicht der Preis.

Fazit:

In der Hoffnung, dass das kanarische Winterwetter immer so toll ist, hat Teneriffa gute Chancen, unser Winter-Zufluchtsort Nummer 1 zu werden!

2 Kommentare

  1. Paule

    Hallo Kerstin
    danke für den kleinen Artikel und die tollen Bilder. Da bekomme ich gleich Lust einen Flug für den Sommer zu buchen 😉

    lg. Paul

    Antworten
    • Kerstin Cotrus

      Hallo Paul, vielen Dank für Dein Feedback. Dann wünsche ich Dir einen tollen Urlaub. Herzliche Grüße aus dem Schwabenland, Kerstin

      Antworten

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